DER HAS' IST TOT, IST MAUSETOT!

Zu den ärgsten Feinden des Hasen zählte schon immer der Mensch. Der dramatische Rückgang der Hasenbestände im deutschsprachigen Raum ist eindeutig auf seinen Einfluss zurückzuführen. Dabei ist es weniger die Bejagung, als vielmehr die Zerstörung seines Lebensraumes durch Landwirtschaft und Strassenbau, die dem Hasen immer stärker zusetzt. Also sind es vor allem Landwirte und Bauminister, die in der Verantwortung sind, den Hasen bessere Überlebenschancen zu schaffen. Aber auch die Jäger haben eine gesetzliche Verpflichtung, sich für bessere Lebensbedingungen der Hasen einzusetzen.

 

Die Jagd (Waidwerk)

Eine unmittelbare Gefährdung der Hasenbestände durch Bejagung wird immer wieder diskutiert, ist jedoch nicht eindeutig belegt. Feldhasen werden in fast allen Ländern Europas bejagt. Die in Deutschland üblichen Jagdarten sind die Treibjagd und der Einzelansitz. In Deutschland wurden im Jagdjahr 1985/86 rund 825.000 Feldhasen geschossen, danach war die Zahl stark rückläufig und erreichte 1997/98 mit 406.000 erlegten Tieren ihren damals niedrigsten Stand. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg der Population wurden in Deutschland im Jahr 2003/04 rund 568.000 Feldhasen geschossen. Seitdem gingen die Jagdstrecken wieder zurück. Im Jagdjahr 2010/11 hat die Hasenjagd mit 367.300 Exemplaren den niedrigsten Wert erreicht. Den regionalen Populationsunterschieden entsprechend gibt es auch hier enorme Unterschiede. Der Abschuss im Gesamtgebiet der Neuen Bundesländer lag mit 9.675 bei unter 3 %, in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit 214.750 bei über 58 % der deutschen Jagdstrecke. Die Schonzeit beginnt Mitte Januar. Die letzte Jagd wird Hasensilvester genannt.

Der Jäger unterscheidet zwischen Hochwild und Niederwild. Die Begriffe sind historische Überbleibsel aus dem Mittelalter. Als Hochwild bezeichnet man seit damals solches Wild, dessen Jagd besonders geschätzt wurde. Dazu gehörten (mit Ausnahme des Rehwildes) alle Schalenträger, also Hornträger, Geweihträger, Wildschweine und das Schwarzwild, sowie verschiedene Geflügelarten und Greifvögel (Auerwild, Steinadler und Seeadler). Die Jagd auf diese Wildarten war früher ausschliesslich dem hohen Adel vorbehalten (Hohe Jagd). Alles andere Wild zählte zum Niederwild und durfte auch von anderen Personengruppen bejagt werden (Niedere Jagd).